Aktuelles

 

An Fronleichnam (Do. 8.6.2023) ist die Villa Merkel von 11 - 18 Uhr für Sie geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


13. Mai – 16. Juli 2023

 

Julika Rudelius
...in the days of the bullies


Eröffnung: 12. Mai 2023, 19 Uhr


...in the days of the bullies präsentiert eine Werkauswahl der letzten 20 Jahre der Videokünstlerin Julika Rudelius (*1968) und ist als thematische Retrospektive ihres künstlerischen Schaffens angelegt. Fokus liegt dabei auf der Darstellung menschlicher Psyche und dem jeweiligen Selbstverständnis in verschiedensten sozialen Situationen, sowie auf den Auswirkungen patriarchaler Strukturen auf unser gesamtes gesellschaftliches Handeln. Bereits Anfang der 2000er begann Rudelius die Denk- und Verhaltensmuster von oftmals männlichen Jugendlichen und Erwachsenen zu dokumentieren. Mal augenscheinlich intim, mal beinahe erschreckend ehrlich, teilen sie ihre Haltungen, Meinungen sowie sexuelle Fantasien und bestätigen die Betrachtenden in dem, was diese ohnehin von jenen vermuteten – eine Wechselwirkung von Fremd- und Selbstwahrnehmung, die ein Selbstverständnis formuliert und gleichzeitig ein Spiegelbild der Betrachtenden im Subjekt erzeugt.
Durch inszenierte Intimität, ungefilterte Meinungen und eine vermeintliche Wahrheit, scheinen bekannte Vorurteile eine Bühne zu bekommen. Allerdings geschieht dies um ihren gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Einfluss und ihre gefährliche Wirkmächtigkeit vorzuführen und gleichzeitig zu hintergehen. So sehr die Protagonist:innen in Rudelius Werk zur Projektionsfläche unserer eigenen Ansichten, Einstellungen und Vorurteilen werden, sind sie auch zugleich nur ein Produkt dieser Ordnung.


Julika Rudelius lebt und arbeitet in Amsterdam als auch in Köln und arbeitete bereits in den USA und China. Überall wo sie lebt, beobachtet sie und dokumentiert ihr Umfeld. Eine Gruppe Jungs im Zug in Amsterdam, die über Mädchen reden oder die menschliche Zuneigung zu Waffen – Szenen die ihr auffallen, sie irritieren oder verstören, rekonstruiert sie mit subtiler Manipulation des Settings und dem Gesprochenen, so dass ihre Videoarbeiten zwischen Dokumentation und Fiktion oszillieren und doch eine vertraute, wenn auch manchmal grausame, Realität präsentieren. In der Entwicklung von Rudelius Arbeiten der letzten Jahre wird der Blick auf die von patriarchalen Ordnungen geprägten Strukturen intensiver, intimer und zu gleich allgemeiner. Gestik, Mimik und Sprache, die bestätigt und verängstigt, bekannt und doch befremdlich wirkt, was zugleich die Betrachtenden ermächtigt ihr Verhältnis zu sich und der Welt in einem größeren Kontext eines Systems zu sehen, in dem die Macht von despotischen Figuren und sogenannten bullies, sowie hierarchische Strukturen sichtbarer werden.
...in the days of the bullies ist nicht nur eine Ausstellung, sondern auch offener Diskussionsraum. Gepaart mit Führungen, Vorträgen und einer thematischen Auswahl an Arbeiten aus der Graphischen Sammlung der Stadt Esslingen, lädt der Besuch zum Austausch über die eigene Prägung sowie Denk- und Verhaltensmuster ein.

Die Ausstellung wurde in der Stuttgarter Zeitung sowie im SWR 2 besprochen.

Das Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.

 

Kuratiert von Johannes Kaufmann

 


Mit freundlicher Unterstützung des Königreichs der Niederlande



Julika Rudelius, Clinging, 2019, Bleistift auf Papier, Courtesy Galerie Elisabeth und Reinhard HauffJulika Rudelius, Rites of Passage, 2008Julika Rudelius, Train, 2001Julika Rudelius, It is true because I feel it, 2021Julika Rudelius, Layers of Sentiment, 2023

Bitte beachten Sie:

Die in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten thematisieren Inhalte im Kontext von Macht, deren Sprache, Herrschaft, Sexualität, Waffen und den Grenzbereichen des Missbrauchs.


Interkultureller Stadtacker für Vielfalt und Kunst


Der Stadtacker lädt zum gemeinsamen Gärtnern ein, zum Austauschen und Verweilen. Er wird zum Ankerpunkt von Parkliebhaber:innen und Kulturinteressierten, Plattform für Vorträge, Workshops und künstlerische Projekte. Generell sollen im Stadtacker alte Sorten in Mischkultur angepflanzt und deren Saatgut vermehrt werden.

Der Gedanke ist, ein langfristiges Forschungsfeld für alle zu eröffnen und das Wissen über Anzucht und Anbau von Nutzpflanzen weiterzugeben. Speziell durch den Anbau alter Sorten möchten wir einen Beitrag zum Fortbestand vom Aussterben bedrohter Nutzpflanzen leisten und alle Interessierten für die Wichtigkeit dessen sensibilisieren.

 

 

Standort:

 

Vor dem Gärterhaus entsteht der Stadtacker mit historischem Bezug. Das Gewächshaus des Gebäudes wird für das Projekt zur Anzucht der Pflanzen wieder aktiviert und belebt. Ursprünglich baute hier die Familie Merkel im 19. Jahrhundert schon ihr Gemüse an.

 

 

Wegbeschreibung ab Haupteingang der Villa Merkel:

 

Links an der Villa entlang dem Weg folgen, am Bahnwärterhaus vorbei und dann immer der Nase nach geradeaus. Irgendwann kommt auf der rechten Seite des Weges ein altes Backsteinhäuschen – das ist das Gärtnerhaus und ihr seid fast angekommen. Das Gewächshaus befindet sich direkt neben dem Eingang des Gebäudes, der rechts um die Ecke herum ist.


Kommende Termine:

 

Jeden Montag ab 18 Uhr

Gartenabend

 

 

Newsletteranmeldung / Fragen: johanna.knoop(at)esslingen.de    laura.becker(at)esslingen.de

 

 

 

Gefördert im Rahmen von »Weiterkommen!«

 

 

Mit freundlicher Unterstützung des HofGut Sirnau

 


  


Im interkulturellen Stadtacker werden hauptsächlich alte Nuztpflanzen wachsen

Seit Februar 2019

 

BELLE & APHRODITE

 

Augmented Reality

von Barbara Herold


In der App BELLE & APHRODITE für Smartphone oder Tablet wird eine begehbare audio-visuelle Metamorphose von virtuellen Pflanzen erfahrbar.

 

Die 3D-Pflanze BELLE erstreckt sich über den gesamten Merkelpark. Als interaktive Formenwolke führt sie die Besucher_innen anhand von Standort- und Bewegungsdaten zu einer virtuellen Rose in Zentrum des Parks.

APHRODITE ist für den Lichthof der Villa Merkel konzipiert. Die 3D-Installation entfaltet sich im wiederkehrenden audio-visuellen Loop zu einer Phalaenopsis, einer gängigen Orchideen-Zuchtpflanze. APHRODITE kann aus allen Perspektiven betrachtet werden und spielt mit der Erfahrung von Abstraktion, Größenverhältnissen, Nähe und Distanz in der Überlagerung von Simulationsraum und echtem Raum.


Barbara Herold (*1977) befasst sich mit der medialen Gestaltung von Realität. Sie untersucht Strukturen & Phänomene, die sich durch den Einfluss von Medientechnologie auf die Gesellschaft etabliert haben und entwickelt anhand gängiger Gestaltungspraktiken wie Computation und Algorithmen eigene Systeme. Ihre Arbeiten entstehen im Spannungsfeld von analoger und digitaler Technik.

 

BELLE & APHRODITE entstand im Auftrag der Villa Merkel als “Kunst im Freien 2018” für den Merkelpark der Stadt Esslingen. Konzept & Idee: Barbara Herold, Klangkomposition: Kim_Twiddle, Code: Frank Groh, Mastering/Concept für 3D-Audio Separation: Simon Kummer 

 

Download App BELLE - APHRODITE

App Store & Google Play Store


Barbara Herold BELLE & APHRODITE, Seit Februar 2019