11. – 27. November 2022

 

etwa faustgroß

 


Eröffnung: Donnerstag, 10. November 2022, 19 Uhr


Unter dem Titel etwa faustgroß werden Projekte der Studierenden im Weißenhof-Programm des Jahrgangs 2020 in der Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen am Neckar präsentiert. Sieben künstlerische Positionen eröffnen Einblicke in die Gedanken- und Arbeitswelten der Studierenden der letzten Jahre als Meisterschüler:innen. etwa faustgroß zeigt Malereien, Performances, Videoarbeiten, Skulpturen und raumgreifende Installationen.

 

Mit Projekten von Javier Klaus Gastelum, Lisa Granada, Anette C. Halm, Jaewon Park, Patricia Paryz, Jochen Wagner und Linda Weiß.

 

Das Weißenhof-Programm ist ein postgradualer Studiengang, der mit dem Grad der Meisterschülerin oder des Meisterschülers der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart abschließt. Das Programm richtet sich an ausgewählte, besonders begabte Künstlerinnen und Künstler, die ein konkretes Arbeitsvorhaben oder eine Schwerpunktvertiefung innerhalb des Studienprogramms umsetzen möchten. Das Programm soll den Studierenden nicht nur ermöglichen ihr Vorhaben im Kontext einer intensiven Betreuung umzusetzen, sondern bietet darüber hinaus spezielle Lehr- und Lernangebote für eine breite Vernetzung und einen intensiven künstlerischen Austausch über die Kunstakademie hinaus an.

etwa faustgroß ist eine Kooperation der Villa Merkel mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.


Mit freundlicher Unterstützung durch

 

die Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg, die Sparkassen Versicherung, die Peter Horváth Stiftung, die ZukunftsStiftung Heinz Weiler und die Kunstsammler e.V.

 



Mai - November 2022

 

Tutto il mondo è paese – Die Welt ist ein Zuhause

 

Begehbare Rank-Skulptur im Merkelpark

von Leone Contini


Im Rahmen des Projekts „Interkultureller Stadtacker für Vielfalt und Kunst“ im Merkelpark und zugleich als Esslinger Beitrag zum diesjährigen Festival ÜBER:MORGEN der KulturRegion Stuttgart war der italienische Künstler Leone Contini vom 15. bis 20. Mai 2022 in Esslingen am Neckar zu Gast. Gemeinsam mit der Gruppe „Umschichten“ aus Stuttgart, dem Team der Villa Merkel und tatkräftigen Helfer:innen wurde in diesem Rahmen eine begehbare Rank-Skulptur für Kürbis- und Gurkenpflanzen im Merkelpark errichtet. Ein lebendiges Kunstwerk, das Früchte trägt. In die Rank-Skulptur für Kürbis- und Gurkenpflanzen sind auch heimische Nutzpflanzen, wie z. B. die Stangenbohne „Blauhilde“ integriert.

Das Saatgut stammt nicht von großen Konzernen, sondern von bäuerlichen Gemeinschaften, die ihre Samen selbst vermehren. Biodiversität und Nachhaltigkeit sind die großen Themen, die Contini am Herzen liegen.


Angesichts des Klimawandels wird vielen Bauern und Bäuerinnen, ob sesshaft oder nomadisch, der eigene Boden fremd. Continis Kunstaktionen greifen diese klimatischen und politischen Veränderungen auf und zeigen auf welche Synergien sich daraus ergeben: Denn wenn altes Wissen und neue Ideen zusammenkommen, wenn Samen um die Welt reisen und genetische Information zwischen Klimazonen ausgetauscht wird, wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenkommen, dann kann Innovation entstehen, die wirklich nachhaltig ist.

Die Skulptur ist Teil des Festivals ÜBER:MORGEN der KulturRegion Stuttgart, das vom 23. September bis 16. Oktober 2022 stattfindet und dessen Festivalzentrum sich ebenfalls im Esslinger Merkelpark befinden wird. Bis zum Ende des Festivals wird Continis Werk auf der Wiese im Merkelpark stehen und überwuchert werden.

Das Projekt „Interkultureller Stadtacker für Vielfalt und Kunst“ wird gefördert im Rahmen von „Weiterkommen!“ des Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg


Leone Contini, Tutto il mondo è paese – Die Welt ist ein Zuhause, Merkelpark EsslingenLeone Contini, Tutto il mondo è paese – Die Welt ist ein Zuhause, Merkelpark Esslingen

7. August – 23. Oktober 2022

 

Barthélémy Toguo: Faith Can Move Mountains

 


Eröffnung: 7. August 2022, 11 Uhr


Barthélémy Toguo (* 1967) fokussiert in seiner künstlerischen Praxis hochaktuelle Fragen von Identität und gesellschaftlicher Zugehörigkeit, von Migration, Flucht, Vertreibung und von jenen Einschränkungen, die sich durch territoriale Grenzen und Hoheitspolitik ableiten. Vor dem Hintergrund seiner doppelten kamerunisch-französischen Staatsbürgerschaft nimmt er Perspektiven ein, die auch als Kritik an eurozentrischen Lesarten verstanden werden können. Seine Bedenken gelten den Ursachen vor allem ökologischer Verwerfungen und deren gesellschaftlichen Konsequenzen. Stichworte in diesem Zusammenhang sind: Trink- und Brauchwassermangel, Fehlentwicklungen in den Landwirtschaften, Auswirkungen der Klimaveränderung, Korruption, kriegerische Auseinandersetzungen oder mangelnde ökonomische Entwicklungsperspektiven.


In seinen Arbeiten — seien sie der Malerei, Zeichnung, Skulptur, Performance oder Installation zuzurechnen — verbindet er die menschliche Wesenhaftigkeit mit Natur und reflektiert zugleich humanitäre Katastrophen. „Was mich leitet, ist eine sich ständig weiterentwickelnde Ästhetik, aber auch ein Sinn für Ethik, der einen Unterschied macht und meinen gesamten Ansatz strukturiert.“ (zit.: Homepage Galerie Lelong, Paris) Zu sehen sind eigens für die Esslinger Ausstellung geschaffene Werke, Remakes sowie adaptierte Installationen, die dem Erdgeschoss der Villa Merkel vorbehalten sind, denen im Obergeschoss ein retrospektiver Überblick zum Werk des Künstlers antwortet.



8. Mai – 17. Juli 2022

 

How (Not) to Fit In – Metaphern der Adoleszenz

 

James Gregory Atkinson, Trisha Baga, Bianca Baldi, Coven Berlin, Christa Joo Hyun D'Angelo, Ed Fornieles,
Harry Hachmeister, Aslı Özdemir, Phung-Tien Phan, Przemek Pyszczek, Yves Scherer, Britta Thie, Peter Wächtler und
Grace Weaver


Eröffnung: 7. Mai 2022, 18 Uhr


Adoleszenz wird gemeinhin in der Jugend verortet, doch bringt es unsere komplexe Gegenwart mit sich, dass ihre typischen Dynamiken – Aushandlungen zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung oder zwischen Emanzipation und Integration – heute ein Leben lang andauern. Die rasante Konfrontation mit verschiedenen Rollen und die leichtfüßige Adaption an sich ständig wechselnde Erwartungen zeichnen nicht mehr nur „Lehr- und Wanderjahre“ aus, sondern sind zu normativen Anforderungen geworden, die uns alle immer wieder betreffen. Gleichwohl steht es bislang keineswegs allen gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen frei, über ihre Lebenswege zu bestimmen. Mediale Klischees und strukturelle Diskriminierungen sorgen dafür, dass vielen Menschen mit aufgezwungenen Rollenzuschreibungen und gläsernen Decken leben und kämpfen, oder stereotypen Erwartungshaltungen ausgesetzt sind.

Die Ausstellung How (Not) to Fit In – Metaphern der Adoleszenz versammelt künstlerische Beiträge, die intersektionale Perspektiven auf Jugendlichkeit, sowie auf Adoleszenz als Metapher, für gesellschaftliche Dynamiken eröffnen.


Außerdem werden gängige Medienerzählungen hinterfragt sowie Diskriminierungserfahrungen und ihre Überwindung thematisiert. Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Befreiung aus einengenden Lebensentwürfen, der Überwindung von vorgezeichneten Wegen und die Zurückweisung von stereotypen Rollenbildern führen in der Ausstellung nicht in eine egozentrische Selbstbespiegelung. Vielmehr richtet sie den Blick auf gesellschaftliche Strukturen und die persönliche Auseinandersetzung mit ihnen. Durch die Vielfalt der künstlerischen Bezugnahmen werden Erfahrungen erlebbar, die auch jenseits von tradierten Erzählungen liegen, wodurch ein facettenreiches, kritisches und differenziertes Panorama von Aufwachsen, Pubertät und Jugendlichkeit entsteht.

 

Kurator: Benedikt Johannes Seerieder

 

 

Dank für die Unterstützung gilt der Baden-Württemberg Stiftung, der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.



13. Februar 2022 – 18. April 2022

 

Eröffnung: Sonntag, 13. Februar, 11 Uhr

 

 

Freezing Point – Kunst unter Null Grad Celsius

 

Valentino Biagio Berndt und Marlon Lanziner, Marja Helander, Anastasia Mityukova, Carsten Nicolai, Emma Stibbon, Fridolin Walcher, Jun Yang


Der Fokus der Gruppenausstellung liegt auf den ästhetischen und faszinierenden Aspekten der Naturphänomene Eis und Schnee. Sieben zeitgenössische Positionen zum Thema werden versammelt.


Von der Entstehung eines einzelnen mikroskopisch kleinen Schneekristalls zur romantischen Sehnsuchtslandschaft über Expeditionen bis zur Geschichte des Speiseeises entfaltet sich in der Ausstellung eine Bandbreite von Themen. Geographische Schwerpunkte befinden sich unter anderem in den Schweizer Alpen, in der Heimatregion der Sámi im Norden Europas und in Grönland. Fotografie und Zeichnung sind in der Ausstellung ebenso vertreten wie Installationen und Video. Die Ästhetik der Naturphänomene wird gewürdigt, aber auch klischeehafte Vorstellungen zum Ewigen Eis werden hinterfragt. Indirekt oder auch sehr konkret verweisen die einzelnen Arbeiten auf die Thematik der Eisschmelze durch den Klimawandel. 

 

Die Fragilität von Schnee- und Eislandschaften und die Dringlichkeit der Auseinandersetzung mit den Klimaveränderungen werden spürbar. Aber auch die pure Faszination für die Materie, die Suche nach dem Mythos vom Eis und nicht zuletzt Humor schimmern durch die Präsentationen.

 


Als Auftakt zur Gruppenausstellung wurde bereits am 24. November 2020 in einer ersten Aktion unter dem Titel „Das Eis der Kaisers von China“ im Merkelpark ein ein Kubikmeter großer Eisblock vergraben.

Der 1.000 Liter Eisblock wurde in einer Holzkiste verpackt und mit Stroh isoliert im Boden versenkt. Im Frühjahr 2021 ist der Eisblock im Rahmen eines Frühlingsfestes wieder ausgegraben worden. Die Ein- und Ausgrabung wurde mit einer Videodokumentation und Berichten auf den Social-Media Kanälen begleitet.

 

Es handelt sich um eine vom österreichisch-chinesischen Künstler Jun Yang initiierte Aktion. Sie geht von dem Mythos aus, dass Marco Polo von seinen Reisen nach China das Wissen um die Herstellung von Eis zum Verzehr und dessen Erhalt bis in den Sommer hinein nach Europa mitgebracht hat.

 

Kuratorin: Anka Wenzel

 

 

Mit freundlicher Unterstützung von:

 

https://www.lbbw.de/lbbw-stiftung/     https://prohelvetia.ch/de/     https://www.swe.de/     https://www.mitea.de/


Fridolin Walcher, Bifertengletscher Glarner Alpen Schweiz, 2011Valentino Biagio Berndt & Marlon Lanziner, Neuproduktion, 2020Carsten Nicolai, snow noise, 2001